Blattläuse

Blattläuse

Die Blattlaus – Kurzprofil: 

  • Blattläuse gehören zur Familie der Pflanzenläuse
  • Sie ernähren sich von Pflanzensaft
  • Sie Schaden Pflanzen durch ihre Saugtätigkeit
  • Sie siedeln sich auf Blättern an – hauptsächlich auf den und an den Adern der Blätter
  • Außerdem befallen die Blattläuse empfindliche Pflanzenteile wie beispielsweise Knospen und Blüten besonders
  • Blattläuse pflanzen sich schnell fort
  • Triebe und ganze Pflanzen können nach dem Befall von Blattläusen absterben
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Zuletzt aktualisiert am 23. Januar 2024 um 12:40 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Blattläuse vergrößert

Merkmale, Ernährung und Fortpflanzung der Blattläuse

Blattläuse werden auch Aphidoidea genannt und zählen zur Gattung der Pflanzenläuse. Bekannt sind weltweit etwa 3000 Arten wovon circa 850 in Mitteleuropa verbreitet sind. Alle Blattläuse haben eines gemeinsam – sie ernähren sich von Pflanzensaft. Viele Arten gelten als Schädlinge von Nutz- oder Zierpflanzen in privaten Gärten oder im Ackerbau.

Die Spuren auf Blattläuse gehen bis 280 Millionen Jahre zurück.

Sie sind kleine Insekten von wenigen Millimetern Größe. Die größten Arten werden etwa sieben Millimeter lang. Die Blattläuse sind mit Stechrüsseln zum Pflanzensaft saugen ausgestattet. Im Generationenwechsel können auch geflügelte Blattläuse entstehen, allerdings besitzen sie meisten Arten der Läuse keine Flügel. Die geflügelten Generationen dienen nur der Verbreitung und dem Wirtswechsel.

Die kleinen Blattläuse stechen mit ihrem Saugrüssel gezielt in Laubbündel und Adern der Pflanze um daraus zu saugen. Sie nehmen die im Pflanzensaft enthaltenen Aminosäuren auf. Der Saft ist sehr Kohlenhydrathaltig und wird als zuckerartige Lösung (Honigtau) von den Blattläusen ausgeschieden. Dieser lockt weitere Insekten an oder dient Pilzen als Nährboden.

Die meisten Arten wechseln sich bei den Generationen ab. Einmal entstehen nur Männchen einmal nur Weibchen, allerdings kann es passieren, dass bis zu vierzig Generationen Weibchen schlüpfen. Bei vielen Arten ist die Fortpflanzung verloren gegangen, sodass Weibchen ohne männliche Interaktion Eier legen können.

Neben den wirtschaftlichen Schäden entstehen durch die Blattläuse auch landwirtschaftliche und gartenbauliche Schäden. Die Läuse stellen für Profigärtner, Landschaftsgärtner und Hobbygärtner ein erhebliches Problem dar. Ein starker Befall kann zu Ernteausfällen führen. Blattläuse übertragen Krankheiten von Pflanzen, indem sie die Viren übertragen können.

Größer als die Schäden durch die Blattläuse ist meistens der Befall durch Viren und Krankheiten.

Viele Tiere wie Wespen, Ameisen, Bienen und selbst einige Wirbeltiere nutzen den von den Läusen ausgeschiedenen Honigtau als Nahrungsquelle.

Befallen werden können praktisch alle Pflanzenarten. Die Läuse sind meist auf den Unterseiten der Blätter an Knospen oder an Blüten zu finden.

Je nach Witterung können sich Blattläuse epidemieartig vermehren und leben mit tausenden auf einer Pflanze.

Unter einigen Arten der Blattläuse entsteht sogar eine Symbiose mit Ameisen, die sich gerne von dem kohlenhydrathaltigen oder besser Zuckerwasser – auch Honigtau – ernähren. Die Ameisen pflegen die Blattläuse und behüten sie um deren Verbreitung zu unterstützen.

Sonnenblume mit Läusen

Blattläuse im Profil

Stamm  Gliederfüßler
Klasse  Insekten
Unterklasse  Fluginsekten
Ordnung  Schnabelkerfe
Unterordnung  Pflanzenläuse
Überfamilie  Blattläuse
Wissenschaftlicher Name  Aphidoidea

 

Lebensweise von Blattläusen 

Blattläuse sind neben den Schnecken die am meisten vorkommenden Pflanzenschädlinge und gehören zusammen mit den Schildläusen, Wollläusen und Weißen Fliegen zur Gruppe der Pflanzenläuse. Wissenschaftlich korrekt wäre die Bezeichnung Röhrenblattläuse.

Fast alle Blattlausarten überwintern in einem Ei auf den Wirtspflanzen. Sie vermehren sich nach dem ersten schlüpfen ungeschlechtlich. Das bedeutet, dass ungeschlechtliche Nachkommen einfache Klone erstellen können die Ihnen selbst exakt ähneln. Auf diese Weise ist es der Blattlaus möglich zahlreiche nachkommen zu erschaffen. In der Regel dauert es eine Woche bis die Bildung einer geschlechtsreifen Genration vollständig abgeschlossen ist.

Nach mehreren Generationen entstehen meist Nachkommen mit Flügeln, diese sollen dann neue Pflanzen besiedeln und den Bestand sichern.

Es ist die Regel, dass sich geflügelte Blattläuse nur geschlechtlich fortpflanzen können. In Späteren Generationen zum Sommer hin entstehen auch männliche und weibliche Blattläuse.

Meist leben die Blattläuse in dichten Kolonien und Gruppen auf ihren Wirtspflanzen. Sie stechen mit ihrem Saugrüssel in die Pflanzentriebe, Blätter, Knospen und Blüten und saugen den Pflanzensaft heraus. Den Großteil des Zuckersaftes scheiden die Läuse wieder aus. Dieser wird Honigtau genannt. Der Honigtau ist ein zuverlässiges Symptom eines Lausbefalles.

Ameisen finden diesen Saft sehr anziehend und ernähren sich davon – ja sie melken die Blattläuse förmlich. Außerdem verteidigen die Ameisen die Läuse gegen Marienkäfer und andere Fressfeinde.

Vermehrung von Blattläusen 

Blattläuse können Eier legen oder sogar lebendig gebären. Meistens erfolgt die Vermehrung durch Eiablage. Ein Weibchen kann vierzig bis hundert Eier legen. Die Blattläuse können sich ebenso geschlechtlich aus auch ungeschlechtlich vermehren. Zu Beginn der Populationen wachsen meist ungeschlechtliche Tiere heran. Diese können eine Population schnell aufbauen, da sie pro Tag bis zu 5 lebendige Klone erschaffen können. Diese Klone sind in der Genetik identisch ihrer Mutter.

Warmes und trockenes Klima begünstigt die Vermehrung. Die Blattlausweibchen sind bei warmen Temperaturen um 25 Grad Celsius sehr Fortpflanzungsfähig.

Die Entwicklungszeit von Blattläusen beträgt in der Regel zwischen einer und zwei Wochen. Die Lebenserwartung einer Blattlaus beträgt nur einige Wochen.

Je nach Klimazone oder Generation entstehen am Ende eines Sommers und am Anfang der Herbstzeit Geschlechtstiere, deren Weibchen Eier ablegen können. Diese Eier können in Mitteleuropa überwintern und die Population des nächsten Jahres sichern.

Blattläuse können selbstlos sein. Blattläuse verursachen wie viele andere Schädling eine Bildung von Gallen und krankhaften Wucherungen an Pflanzen. In diesen Löchern leben die Blattläuse. Versuchen nun Motten in das Loch einzudringen pumpen die Blattläuse bis zu einem Drittel ihrer Körperflüssigkeit nach draußen um das Loch wieder zu verschleißen und die restlichen Läuse zu schützen. Es dient den Blattläusen als Schutz und wird wie ein Pflaster über die Wundes des Loches gelegt. Einige Läuse bleiben in dem Pflaster kleben und opfern damit ihr Leben für den Fortbestand.

Schwarze Blattläuse

Vorkommen und Häufigkeit von Blattläusen 

Blattläuse gehören zu den am meisten vorkommenden Insekten an Pflanzen im Garten und in der Natur. Es gibt rund 800 Arten nur in Mitteleuropa und über 300 auf der ganzen Welt. Eine einzelne Blattlaus kann keinen großen Schaden anrichten, allerdings treten die Blattläuse meist pro Pflanze mit hunderten bis tausenden auf und können sich dazu noch schnell vermehren. Daher können Mengen an Blattläusen großen Schaden an Pflanzen, Gärten und auch in der Landwirtschaft anrichten. Blattläuse kommen an fast allen Pflanzenarten vor und ärgern Hobbygärtner und Profis.

Sie ernähren sich von dem Pflanzensaft ihrer Wirtspflanzen. Mit ihrem Werkzeug stechen sie tief in das Gewebe der Pflanze ein und saugen ihr anschließend den Saft aus den Adern. Sie saugen den Saft aus Stamm, Rinde, Blättern, Trieben, Knospen und halten sich am liebsten an sogenannten Knotenpunkten auf, denn dort fließt am meisten Pflanzensaft. Der in großen Mengen ausgeschiedene Honigtau schadet den Pflanzen zusätzlich dadurch dass Pilze Nährboden erhalten und die Pflanze an der Photosynthese gehindert wird beziehungsweise diese gehemmt wird. Außerdem zieht der Honigtau andere Insekten an, die der Pflanze ebenfalls schaden können.

Blattläuse vermehren sich mit den steigenden Temperaturen im Frühjahr. Am besten funktioniert ihre Vermehrung bei Temperaturen um die 25 Grad Celsius und in schattiger Umgebung. Bei ihrer Vermehrung können sich die Blattläuse an die Natur und die Jahreszeit anpassen. Im Herbst legen die Weibchen ihre Eier. Diese Eier können überwintern und im Frühjahr schlüpfen daraus neue Blattlauslarven. Diese Larven werden nur wenige Wochen nach dem schlüpfen geschlechtreif und bringen ihrerseits neue Generationen zur Welt.

Das Problem ist, dass die Population der Blattläuse sich auch steigern kann, wenn sie natürlichen Feinden begegnen. Werden Blattläuse beispielsweise von einem Marienkäfer angegriffen können sie die Larvenproduktion steigern und somi circa 5 Larven pro Tag zur Welt bringen. Durch den Angriff stoßen andere Blattläuse eine Art Duftstoff oder Pheromon aus, welches die Aktivität der anderen Läuse steigert und die sofortige erhöhte Erzeugung von Nachkommen nach sich zieht. Bei der Blattlaus-Population kann es schnell zu einer Überbevölkerung kommen, denn diese Produziert nachkommen egal ob sie sich wohl fühlt oder bedroht fühlt.

Aufgrund dessen und der enormen Verbreitung gehören die Blattläuse zu den gefährlichsten Schädlingen an allen Pflanzen. Sie können ganze Bestände vernichten und dies kann Ernteausfälle bedeuten.

Ebenfalls übertragen die Blattläuse Viren, die der Pflanze ebenfalls schaden können.

Arten von Blattläusen 

  • Echte Blattläuse
    • Röhrenblattläuse ( Grüne Pfirsichblattlaus, schwarze Bohnenlaus, Erbsenlaus, Rosenblattlaus, Johannisbererblasenlaus, Sitkalaus)
    • Hormaphididae
    • Baumläuse (Buchenkrebs-Baumlaus, Eichenrindenlaus, Kiefernrindenlaus)
    • Blasenläuse (Spiralgallenlaus, Salatwurzellaus)
    • Mindaridae
    • Maskenläuse
    • Anoecildae
    • Borstenläuse
    • Zierläuse (Buchenblattlaus)
  • Adelgoidea
    • Adelgidae (Tannenläuse, Kiefernläuse, Fichtengallenlaus, Douglasienwollaus
  • Phylloxeroidea (Zwergläuse, Rebläuse)

Symptome für einen Blattlaus Befall 

Die Blätter sind von einem klebrigen Belag belegt. Die Triebe, Blätter, Knospen und Blüten sind  übersät mit den kleinen Schädlingen. Die Blattlaus ist meist grün, schwarz oder rot. Die Blätter, Blüten und andere Pflanzenteile können sich kräuseln, vertrocknen oder verkrüppeln nachdem Blattläuse an ihren Trieben gesagt haben.. Die Blattlaus scheidet eine zuckerhaltige Lösung aus. Diese wird Honigtau genannt. Auf dieser Lösung können sich Rußpilze ansammeln. Es gibt Läuse mit Flügeln, welche sich sehr rasant in Ihrem Garten ausbreiten können. Sie überwintern in einem Ei an den Pflanzen, Trieben und Sträuchern, sodass im Folgejahr ein schneller Befall entsteht.

 

Natürliche Feinde der Blattläuse 

  • Marienkäfer
  • Schwebfliege
  • Gallmücke
  • Florfliege
  • Spinnen
  • Vögel
  • Vielzahl weiterer Insekten

Marienkäfer und ihre Larven fressen vor allem Blattläuse und sind dabei sehr effektiv. Jeder Käfer beziehungsweise jede Larve kann in ihrem Dasein bis zu tausend Blattläuse vertilgen.

Video zur Blattlaus 

Schwarze Blattläuse, grüne Blattläuse, weiße Blattläuse es gibt die Blattläuse in Fast allen Farben und Formen – manche sogar mit Flügeln, Panzern und Schilden. 

  • Große Rosenblattläuse lassen sich in der Regel auf Rosen nieder. Diese sind grün oder Rosa und sauge nicht nur von Rosen sondern auch von Apfel und Birnenbäumen. Außerdem wurden sie schon des Öfteren auf Erdbeeren gesehen.
  • Schwarze Bohnenblattläuse befallen Bohnen, Kartoffeln, Karotten, Schneeball und Pfaffenhütchen.
  • Apfelblutläuse sind meist an Obstbäumen zu finden. Vornehmlich trinken sie den Pflanzensaft von Apfels, Birnen und Quittenbäumen.
  • Grüne Pfirsichblattläuse sind meist an Obstbäumen zu finden. Sie machen aber auch nicht halt vor Gemüse oder Unkraut.
  • Gelbe Blattläuse befallen meist Oleander.
  • Weiße Blattläuse, Wollläuse und Spinnmilben sind an vielen Pflanzen zu Hause.
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